Insulin


Insulin und das hyperglykämische Weltbild

In der Literatur kann man folgende Definition für das Insulin finden:

 

„Insulin ist ein körpereigenes Peptidhormon, welches die Aufnahme von Glucose in Körperzellen reguliert. Es verursacht, dass Glukose aus dem Blut in die Leber, die  Muskulatur und das Fettgewebe aufgenommen wird. Hierdurch sinkt der Blutzuckerspiegel.“

 

Allerdings ist diese Definition die Ausnahme. Meist findet man etwas in folgender Art, passend zum hyperglykämische Weltbild:

 

  1. Die Hauptfunktion des Insulins ist die Regulation der Konzentration von Glukose im Blut. Der Blutzuckerspiegel steigt vor allem nach der Aufnahme kohlenhydratreicher Nahrung an. Als Reaktion darauf wird von den β-Zellen Insulin ins Blut sezerniert. Für die Regulation der Blutzuckerkonzentration stehen vor allem die Wirkungen auf die Leber- und Muskelzellen im Vordergrund. Einerseits wird durch den Insulineinfluss mehr Glukose in das Zellinnere aufgenommen und in Form von Glykogen gespeichert, andererseits wird die Glukose in den Zellen abgebaut und in Energie umgewandelt. Beide Mechanismen bewirken, dass die Blutglukosekonzentration sinkt.
  2. Das Insulin hat verschiedene Wirkungen auf den Stoffwechsel, eine davon ist die Beeinflussung des Glukosestoffwechsels und die Regelung des Blutzuckers. Es ermöglicht den Zellen, Glukose aus dem Blut aufzunehmen. Es verhindert einen zu starken Anstieg des Blutzuckerspiegels nach Mahlzeiten, was von großer Bedeutung ist, da zu hohe Glukose-konzentrationen im Blut für den Körper gefährlich werden. („Facharztwissen“, Internet)
  3. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es andere Körperzellen dazu anregt, Glukose aus dem Blut aufzunehmen. (WIKIPEDIA)
  4. Insulin ist ein Hormon, das in im menschlichen Körper für die Senkung des Blutzuckerspiegels zuständig ist. Dies wird hauptsächlich dadurch erreicht, dass Insulin den Transport von Glukose aus dem Blutplasma in die Zellen der Leber, der Muskulatur und des Fettgewebes erleichtert.
  5. Die wichtigste Wirkung des Insulins betrifft die Blutzuckersenkung. Hierbei regt Insulin verschiedene Zellen zur Aufnahme von Glucose aus dem Blut an. (Veröffentlichung des DDZ vom 15.5.2016)

Es wird also quasi eine „höhere Macht“ postuliert, die dem Menschen das Insulin gegeben hat, um den Blutzucker in den gewünschten Grenzen zu halten.

 

Im Handout „Kursbuch Diabetologie“ zur Weiterbildung zum Diabetologen befasst man sich dagegen erst gar nicht mit solchen profanen Definitionen.

 

Auf diese unterschiedlichen Definitionen hinzuweisen halte ich nicht für eine kleinliche Wortklauberei. Eine tendenziöse, am Blutglukosespiegel assoziierte Definition des Insulins ist der Wegbereiter für ein hyperglykämisches Weltbild.

 

à Thema V - Insulinresistenz und das hyperglykämische Weltbild

Kommentar schreiben

Kommentare: 0